Fuchs, du hast die Gans gestohlen
Nur selten gelingt es einem Rotfuchs, eine Gans zu erbeuten, denn die Vögel ergreifen frühzeitig die Flucht oder setzen sich erforderlichenfalls zur Wehr. Lediglich bei verletzten oder geschwächten Vögeln hat „Meister Reinecke“ eine ernst zu nehmende Chance. Auch andere Beutegreifer wie Seeadler, Polarfuchs oder Schneeeule tun sich mit erwachsenen Gänsen schwer.
Küken und Eier sind erheblich anfälliger gegenüber Fressfeinden. Nennenswerte Mengen erbeuten diese gewöhnlich nur dann, wenn die Bestände ihrer Hauptnahrung, des Lemmings, knapp werden oder in bestimmten Jahren ganz zusammenbrechen. Eier und Küken von Gänsen und anderen Vögeln werden dann zur wichtigen Beute von Polarfuchs, Raubmöwe und anderen.
Neuere Untersuchungen zeigen, dass aufgrund der globalen Klimaerwärmung der Permafrostboden vermehrt und dadurch das eng gefügte Nahrungsgleichgewicht in eine Schieflage gerät. Die Folgen werden wir in zukünftigen Jahren auch am Niederrhein zu spüren bekommen: Unter anderem vielleicht durch zurückgehende Gänsezahlen im Winter?
Bislang fordert lediglich der Mensch einen hohen Tribut: Die Jagdstreckenstatistiken der Jahre 2000 bis 2005 für die westliche Paläarktis zeigen, dass die jährliche Entnahme bei mindestens 26% der Gänsebestände liegt.